Die Holzbaubranche steht gut da
Zur Jahreshauptversammlung der Zimmerer-Innung Traunstein/Berchtesgadener Land platzte der Saal im Gasthof Schnitzlbaumer in Traunstein aus allen Nähten. Hans Donhauser erhielt den Goldenen Meisterbrief.
Das passt ins Bild. Denn Obermeister Josef Lechner stellte fest, dass es der Holzbaubranche sehr gut gehe. Lobbyarbeit auf Landes-, Bundes- und Europaebene habe dazu geführt, dass der Holzbau auch auf politischer Ebene zunehmend einen hohen Stellenwert besitze. "Langsam haben alle kapiert, dass Holz der einzige Baustoff ist, der nachwächst und dabei noch die Luft reinigt."
"Außerdem hat der Beruf des Zimmerers bei jungen Leuten einen besonderen Stellenwert. Deshalb hat das Zimmerer-Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes 'goldenen Boden'.", ergänzte Lechner.
"Bei euch ist der Holzbau daheim"
"Ihr seid stark und habt Innovationspotenzial", lobte Bayerns Zimmererpräsident Peter Aicher die heimischen Zimmerer. "Bei euch ist der Holzbau daheim", schob er nach. Er sprach von einer guten Auslastung und steigenden Lehrlingszahlen. Gleichzeitig müsse man an der Fachkräftesicherung weiter arbeiten.
Aicher warb für die berufliche Bildung, die nach oben hin alle Perspektive eröffne und den Chancen in der akademischen Bildung nichts nachstehe. „Der Holzbau wächst“ freute er sich über die steigende Akzeptanz für den Gebäudebau mit Holz. Aber man müsse langfristig mit wenig Holz viele Gebäude bauen. Städtebauliche Verdichtungen, Objektsanierungen seien gerade auch für den Holzbau ein attraktives Geschäftsfeld.
Prüfungsvorsitzender Hartl: Steigende Lehrlingszahlen
Prüfungsvorsitzender Ludwig Hartl vermeldete Positives: Bei der zurückliegenden Gesellenprüfung sind 48 Prüflinge angetreten, 45 haben bestanden. In diesem Jahr habe man 44 Schüler im Berufsgrundschuljahr, 49 im 2. Lehrjahr, 47 sind derzeit im 3. Lehrjahr. Er dankte den Berufsschullehrern und Ausbildern für die gute Zusammenarbeit.
Michael Haffner von der Förderberufsschule in Traunreut machte deutlich, dass die Ausbildung in den vergangen Jahren immer mehr Anforderungen mit sich bringe. Bei einem umfangreicheren Lehrplan gebe es auch immer mehr Auszubildende mit Mittlerer Reife und Abitur. Rückläufige Schülerzahlen an der Berufsschule der Jugendsiedlung brächten aber die Gefahr der Schließung der Schule mit sich, die Zimmererklasse sei akut davon bedroht. Er warb dafür, auch lernschwächeren Schüler die Zimmererausbildung zu ermöglichen.
Goldener Meisterbrief für Donhauser
Mit dem Goldenen Meisterbrief zeichnete Obermeister Lechner den 79-jährigen Zimmermeister Hans Donhauser aus. 1964 hatte Donhauser seine Meisterprüfung abgelegt. 38 Jahre lang war er Betriebsleiter bei der Firma Regnauer in Seebruck. In der Innung bringt er sich seit vielen Jahren als Rechnungsprüfer ein.
Thomas Schwabbauer von der BG Bau sensibilisierte die Zimmerer zu den Themen Gefährdung und Absturz und informierte über nötige Sicherungsmaßnahmen. Auch die ab Juli kommende Mautpflicht für Fahrzeuge ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen war ein Thema, das alle Zimmereibetriebe betrifft, wie Karl Beck von der ght München erläuterte.